Konsent ist eines der vier Prinzipien der Soziokratie (neben Kreisprinzip, doppelte Verknüpfung und offener Wahl). Diese Organisationsform fördert Gleichwertigkeit, Zusammenarbeit und agile Steuerung – ideal für Teams, die Verantwortung teilen und flexibel bleiben wollen.
Im Konsent geht es nicht um vollständige Einigung, sondern darum, dass keine schwerwiegenden Einwände gegen einen Vorschlag bestehen. So entstehen tragfähige Entscheidungen, die schnell umgesetzt und später reflektiert werden können.
Die Konsentmoderation folgt einem festen Ablauf:
- Informationsrunde: Fragen zum Vorschlag klären, um eine fundierte Meinungsbildung zu ermöglichen.
- Erste meinungsbildende Runde: Meinungen und erste Eindrücke zum Vorschlag äußern.
- Zweite meinungsbildende Runde: Reflexion der gehörten Meinungen und mögliche Anpassungen des Vorschlags.
- Konsent-Runde: Prüfung, ob schwerwiegende Einwände gegen den Vorschlag bestehen.
In jeder Runde kommt jede*r zu Wort. Die Moderation unterstützt den Kreis dabei, die kollektive Intelligenz zu nutzen und die Ziele der Organisation zu erreichen.
Was ist das Besondere an der Entscheidungsform Konsent?
💥 Hohe Entscheidungsqualität durch Einbindung aller Perspektiven
💥 Starke Akzeptanz und aktive Unterstützung
💥 Effiziente Meinungsbildung durch klare Struktur
💥 Flexibilität statt Perfektionismus
💥 Gleichwertigkeit als gelebtes Prinzip
Das Motto : Good enough for now, safe enough to try
Konsent ist mehr als ein Verfahren – sie beinhaltet einen Kulturwandel. Für Teams, die gemeinsam wachsen wollen. Für Organisationen, die beweglich bleiben wollen. Für Menschen, die Verantwortung teilen wollen.
Was hat mich beiendruckt?
Ich persönlich mit viel Moderationserfahrung im Hintergrund fand besonders beeindruckend, wie anders das Konsent-Verfahren zu traditioneller Moderation funktioniert und wirkt.
💟 keine langwierigen Diskussionen, die Kreislogik und -struktur führt einfach durch ohne „Ping-Pong“
💟 Jede Meinung, jede Resonanz, jeder Einwand hat seinen Platz darin.
💟 Was ich ganz besonders spannend fand, dass Meinungsänderungen in dem Verfahren einen selbstverständlichen Platz haben, ohne dass am Ende eine*r Gewinner*in oder Verlierer*in ist. Die Lösung entsteht wirklich gemeinsam im Kreis.
💟 Die Haltung, die darin steckt, Dinge in Bewegung zu bringen und ins Handeln zu kommen… und dann wieder zu überprüfen… und ggf. auf der Grundlage der gemachten Erfahrung einen neuen Konsent zu finden.



